PassionskonzertVeranstaltung

Passionskonzert " Die Welt beym Kreutze Jesu"

nach über 200 Jahren zur letztbekundeten Aufführung - erstmals wieder in der Wallfahrtskirche Großgmain



Immer wieder gibt es spektakuläre Entdeckungen von unbekannten oder neu zu lesenden Mozartwerken (wie z. B. die berühmte A-Dur Sonate für Klavier oder das kürzlich entdeckte autographe Menuett). Welchen Stellenwert haben Mozart-Kontrafakturen, wie dieses Werk, dessen original Titel „Die Welt beym Kreutze Jesu von Wolfgang Amadeus Mozart“ lautet?
Die Handschrift der Stimmen wird im Servitenkloster zu Innsbruck verwahrt. In diesem Kloster wurde das Werk vermutlich zu Beginn des 19. Jhdts. am Karfreitag vor dem Heiligen Grabe aufgeführt. Die letztmalige Erwähnung einer Aufführung datiert vom Karfreitag 1813.
Der Mozartforscher Walter Senn schreibt in einem Aufsatz:

„Noch das 19. Jahrhundert nahm an Bearbeitungen weltlicher Werke als Kirchenmusik nicht nur keinen Anstoß, sondern empfand diese als ansprechend;

ein Mozart-Biograph berichtet

„er habe Don Juan und die Zauberflöte als Mozartsche Messen mit viel Andacht gehört.“

 

 

 

Diese sogenannten Kontrafakturen von Mozartwerken erreichen mit „Der Welt am Kreutze Jesu“ einen neuen Höhepunkt:

Der dramatische Inhalt der Oper „Don Giovanni“ wird in diesem Oratorium auf die geistliche Ebene des Passionsdramas gehoben: Das Ringen zwischen hellen und dunklen, guten und bösen Mächten. Die Zuhörer werden die bekannten Arien und Ensemblestücke aus Mozarts „Don Giovanni“ wiedererkennen, welche, mit neuem Text versehen, Sinn und Heil der Passion Christi meditieren.

Der vermutliche Verfasser des Textes und Konventuale der Serviten P. Philipp Benitius Mayr
schafft fünf allegorische Figuren. Diese verkörpern:
„die Kirche“ für die Sopranstimme,
den „Geist des Heidenthums“ für den Alt,
den „Engel“ für den Tenor,
Baß I und II stehen für den „Geist der Propheten“ und den „Geist des Judenthums“.
Dem Verfasser des Textes und Bearbeiter der Musik lag nun daran, die Dramatik des
Mozartschen Originals - das finale Ringen um Gerechtigkeit zwischen Don Giovanni und
Komtur sowie den weiteren Personen der Oper auf diese von ihm geschaffenen allegorischen Figuren zu übertragen. In apokalyptischer Vision endet die Passion mit den Worten des Chores: “Alles wanket, alles fliehet, bis es uns zu Jesu ziehet“.


Weitere Infos zu diesem Konzert, zum Werk und zu den Künstlern:
www.imp-salzburg-concerts.at


Km C250i24021410200 1